Intro
Gicht ist eine schmerzhafte Arthritisform, die entsteht, wenn sich zu viel Harnsäure ansammelt und Kristalle in den Gelenken bildet. Eine Gicht-Diät und eine Gicht Ernährung ist eine purinarme Ernährung welche Zucker, Alkohol sowie Fleisch reduziert und stattdessen den Schwerpunkt auf Pflanzen und alternative Proteinquellen legt.
Wie wirkt sich die Ernährung auf Gicht und das Auftreten von Gichtschüben aus? Wozu dient eine Gicht-Diät, welches sind purinarme und purinreiche Lebensmittel, welche Diäten eignen sich bei Gicht und welche Lebensmittel sind bei Gicht erlaubt und welche verboten?
Zu den Gicht Rezepten gehts hier, eine Gicht Lebensmitteltabelle mit Harnsäure- und Puringehalt findest du hier
Gicht-Diät: Wie wirkt sich die Ernährung auf Gicht aus?
Einige Lebensmittel können einen Gichtschub auslösen, weil sie den Harnsäurespiegel erhöhen, denn Menschen mit Gicht können überschüssige Harnsäure nicht effizient ausscheiden.
- Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Lebensmitteln, die den Harnsäurespiegel erhöhen, kann zu einer Anhäufung von Harnsäure führen und somit das Risiko eines Gichtanfalls erhöhen.
- Eine der Möglichkeiten, Gicht besser in den Griff zu bekommen, besteht darin, die Menge an Purinen, die wir essen, zu reduzieren.
- Eine purinarme Diät wird deshalb häufig Menschen mit hohen Harnsäurewerten im Blut verordnet. Purin in unseren Lebensmitteln wird im Körper zu Harnsäure abgebaut, so dass die Reduzierung von Purin in der Nahrung auch zur Senkung des Harnsäurespiegels beiträgt.
Wozu eine Gicht-Diät?
Gicht wird durch einen hohen Harnsäurespiegel im Blut verursacht. Die Senkung des Harnsäurespiegels kann dazu beitragen, Gichtanfällen entgegenzuwirken. Eine Gicht-Diät soll helfen:
- Ein gesundes Gewicht sowie gesunde Essgewohnheiten zu etablieren
- Purinhaltige Lebensmittel weitgehend zu meiden
- Lebensmittel zu sich zu nehmen, die den Harnsäurespiegel senken können
Purinarme Ernährung
Purine sind Stoffe, die von Natur aus in bestimmten Lebensmitteln und Getränken vorkommen. Baut unser Körper diese ab, entsteht als Nebenprodukt Harnsäure.
Bei einer purinarmen Diät werden Lebensmittel und Getränke mit hohem Puringehalt reduziert, um damit auch die Harnsäure entsprechend zu reduzieren.
Puringehalt in Lebensmitteln
- Fruchtzucker und mit Zucker gesüsste Getränke erhöhen das Risiko von Gichtanfällen, obwohl sie eigentlich nicht purinreich sind. Sie erhöhen jedoch den Harnsäurespiegel, indem sie verschiedene zelluläre Prozesse beschleunigen.
- Zudem deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass fettarme Milchprodukte, Sojaprodukte sowie Vitamin-C-Präparate durch die Senkung des Harnsäurespiegels Gichtanfällen vorbeugen können.
- Die Obergrenze für Purine liegt bei 500 mg. täglich. Während eines Gichtanfalls empfiehlt es sich, sich streng purinarm zu ernähren und dabei höchstens 300 mg. Harnsäure pro Tag sowie höchstens 2 gr. Harnsäure pro Woche über die Nahrung zu sich zu nehmen.
Vorteile einer purinarmen Ernährung
- Senkung der Harnsäure
- Gewichtsreduzierung zur Entlastung der Gelenke
- Reduzierung von Medikamenten: Auf die Ernährung achten, kann den Bedarf an Medikamenten nicht ersetzten aber verringern
Nachteile einer purinarmen Ernährung
- Einschränkungen: Eine purinarme Diät zielt auf viele beliebte Genussmittel ab, darunter Zucker, Süssigkeiten sowie Alkohol
- Einschränkung der Omega-3-Quellen: Meeresfrüchte gehören zu den wichtigsten Nahrungsquellen für Omega-3-Fettsäuren. Die purinarme Diät schränkt viele dieser Fettsäuren jedoch ein. Mehr über Omega-3-Fettsäuren gibt es hier nachzulesen
Eine umfangreiche Gicht Lebensmittelltabelle mit Harnsäure- und Puringehalt findest du hier.
Welche Diät hilft bei Gicht?
Spezielle Diäten, von denen bekannt ist, dass sie die Herzgesundheit unterstützen, können auch helfen Gicht besser in den Griff zu bekommen.
- Dazu gehören die DASH-Diät und die mediterrane Diät (Mittelmeerdiät).
- Bei diesen Diäten werden Gemüse, Obst sowie Vollkornprodukte anstelle von Lebensmitteln mit einem hohen Anteil an gesättigten Fetten und raffinierten Kohlenhydraten bevorzugt.
Mehr über die DASH-Diät gibt es hier, alles über die mediterrane Diät kannst du hier nachlesen.
Gute Lebensmittel bei Gicht
Viele Gichtpatienten profitieren von einer ausgewogenen Ernährung, die wenig gesättigte Fette und Zuckerzusätze enthält und dabei reich an Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten sowie Vollkornprodukten ist.
Studien deuten zudem darauf hin, dass bestimmte Lebensmittel und Getränke dazu beitragen können, die Harnsäure im Körper zu reduzieren, wie z. B:
- Fettarme Milchprodukte
- Früchte: Besonders Kirschen wird nachgesagt, dass sie helfen, Gichtanfälle zu verhindern
- Gemüse, einschliesslich Kartoffeln, Erbsen, Pilze, Auberginen sowie grünes Blattgemüse
- Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Sojabohnen)
- Kaffee: Tatsächlich kann täglicher Kaffeegenuss den Harnsäurespiegel auf verschiedene Weise senken, indem er den Abbau von Purin zu Harnsäure verlangsamt und dessen Ausscheidung beschleunigt. Mehr über wieviel Koffein hat Kaffee? gibt es hier
- Grüner Tee mit wertvollen Antioxidantien
- Wasser: Die Nieren verwenden Wasser, um die Harnsäure mit dem Urin auszuscheiden
- Getreide inkl. Reis, Nudeln und Brot. Setz hier vorallem auf Vollkornprodukte wie z. B. brauner Reis oder Gerste
- Nüsse, Körner sowie Samen
- Öle auf Pflanzenbasis, einschliesslich Raps- und Olivenöl
- Eier (in Massen)
- Huhn (in Massen)
- Alle Kräuter und Gewürze
Sind Tomaten gut bei Gicht?
- Die in Tomaten enthaltene Oxalsäure ist unbedenklich in Bezug auf Gicht, obwohl manche Menschen einen Zusammenhang damit herstellen.
- Tomaten sind bei Gicht damit erlaubt.
Nüssse bei Gicht
- Nüsse gelten bei Gicht sogar als empfehlenswert, da sie sich positiv auf das Risiko von Herz-Kreislauf-Krankheiten auswirken können.
- Besonders geeignet sind hier Mandeln, Hasel- sowie Walnüsse.
Welcher Fisch bei Gicht?
Fisch und Meeresfrüchte sollten bei Gicht nicht mehr als einmal pro Woche auf dem Teller landen. Dabei sollten die Omega-3-fettsäurehaltigen Fischarten wie z. B. Wildlachs, Makrele und Hering bevorzugt werden.
- Die Haut von Fisch wie auch Fleisch sind wahre Purinbomben und sollten deshalb vor dem Verzehr entfernt werden.
- Scholle, Kabeljau, Dorsch sowie Zander sind alles Fischarten, die einen niedrigen Puringehalt besitzen.
- Hingegen sind Thunfisch oder Muscheln eher purinhaltig.
Was darf man bei Gicht nicht essen und trinken?
Häufige Lebensmittel, die mit Gichtschüben in Verbindung gebracht werden, sind tierische Lebensmittel mit hohem Harnstoffgehalt, Alkohol sowie Lebensmittel mit hohem Zuckerzusatz. Der Verzicht auf Lebensmittel und Getränke mit hohem Puringehalt kann helfen, das Risiko eines Gichtschubes zu verringern. Zu diesen gehören:
- Produkte mit hohem Fruchtzuckergehalt wie z. B. Limonaden, Müsli, Eiscreme, Süssigkeiten sowie Fast Food
- Maissirup mit hohem Fruktosegehalt
- Bier und Getreideliköre wie Wodka oder Whiskey
- Organfleisch wie z. B. Leber, Nieren oder Bries
- Wildfleisch
- Meeresfrüchte, insbesondere Schalentiere wie Krabben, Hummer, Muscheln, Sardellen oder Sardinen
- Rotes Fleisch, Lamm, Schwein sowie Speck
- Braten- und Fleischsossen
- Hefe bzw. Hefeextrakt
- Gesättigte Fette, die in Lebensmitteln wie Butter, Vollfettkäse und Palmöl enthalten sind. Versuche es stattdessen lieber mit ungesättigten Fetten wie z. B. Olivenöl oder andere flüssige Pflanzenöle
Verbotenes Gemüse bei Gicht
Zu den purinreichen Gemüsesorten gehören:
- Kohl
- Grüne Bohnen
- Broccoli
- Spinat
- Spargel
Studien aber zeigen, dass sie das Risiko von Gicht oder Gichtanfällen nicht erhöhen.
Eine Verbotsliste bei Gicht findest du hier
Gicht Ernährung Rezepte
Eine gichtfreundliche Ernährung bietet viele Möglichkeiten für gesunde und leckere Menüs.
Hier findest du schmackhafte und einfache Gicht Rezepte und Ideen für ein gichtfreundliches Frühstück, Mittagessen und Abendessen sowie leckere Gicht-Snacks zur Inspiration und natürlich zum Nachkochen.
Was ist Gicht?
- Gicht ist eine sehr schmerzhafte Form der Arthritis die auftritt, wenn hohe Harnsäurekonzentrationen im Blut zur Bildung von Kristallen führen und sich in den Gelenken und deren Umgebung ablagern.
- Harnsäure entsteht, wenn der Körper Purin abbaut. Purin kommt natürlich in unserem Körper vor, ist aber auch in Lebensmitteln enthalten.
- Menschen mit Gicht leiden unter plötzlichen schweren Schüben von Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen der Gelenke. Meist ist dabei der grosse Zeh von Gicht betroffen, aber auch andere Zehen, der Fuss, das Knie oder die Ferse können dabei in Mitleidenschaft gezogen werden.
- Gichtanfälle treten häufig nachts auf und dauern jeweils 3-10 Tage lang an.
- Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Gicht durch verschiedene Gene verursacht wird. Aber auch andere Faktoren wie z. B. die Ernährung spielen eine grosse Rolle wenn es um Gicht geht.
- Wer an Gicht leidet, kann mit Hilfe seines Arztes einen Behandlungsplan aufstellen, um die Schübe in den Griff zu bekommen. Dazu können eine Umstellung der Ernährung sowie die Einnahme von Medikamenten gehören.
Fazit
Eine der Möglichkeiten, Gicht besser in den Griff zu bekommen, besteht darin, die Menge an Purinen, die wir essen, zu reduzieren, was zu einer Senkung des Harnsäurespiegels beiträgt.
Eine Gicht-Diät kann dabei helfen, ein gesundes Gewicht sowie gesunde Essgewohnheiten zu etablieren, purinhaltige Lebensmittel weitgehend zu meiden sowie auch Lebensmittel zu sich zu nehmen, die den Harnsäurespiegel senken können. Auch Diäten wie die DASH-Diät und die mediterrane Diät (Mittelmeerdiät) können bei Gicht unterstützen.
Häufige Lebensmittel, die mit Gichtschüben in Verbindung gebracht werden, sind tierische Lebensmittel mit hohem Harnstoffgehalt, Alkohol sowie Lebensmittel mit hohem Zuckerzusatz.