Ernährungsumstellung zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion

Intro

Nach einer Diagnose Schilddrüsenerkrankung fragen sich viele, ob es eine Ernährungsumstellung zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion gibt. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf Ernährung, die die Schilddrüse stärkt ein, zeigen erlaubte, unverzichtbare sowie verbotene Lebensmittel bei Schilddrüsenunterfunktion und reden zudem über die optimale Ernährung bei Schilddrüsenüberfunktion sowie Vitamine und Mineralstoffe, die die Schilddrüse beeinträchtigen können.

Keypoints

Welche Ernährung stärkt die Schilddrüse?

Es gibt viele Ratschläge dazu, welche Lebensmittel man bei einer Schilddrüsenerkrankung essen oder lieber meiden sollte. Eine ausgewogene Ernährung ist der beste Weg, um dem Körper alle Nährstoffe zuzuführen, die er braucht, auch wenn es um die Schilddrüse geht. Dazu gehören:

  • Mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag
  • Mahlzeiten aus ballaststoffreichen, stärkehaltigen Lebensmitteln wie z. B. Kartoffeln, Brot, Reis oder Nudeln
  • Einige Milchprodukte oder Milchalternativen
  • Proteine aus Hülsenfrüchten, Fisch, Eier sowie Fleisch
  • Genug trinken
  • Vermeidung von stark verarbeiteten Lebensmitteln
  • Reduzierung des Zuckerkonsums

Lebensmittel die die Schilddrüse beeinträchtigen können

Folgende Lebensmittel können die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen:

  • Kohl: Ein massiv hoher Konsum an Kohlsorten wie z. B. Blumenkohl oder Grünkohl können zur Bildung eines Kropfes bzw. der Vergrösserung der Schilddrüse beitragen
  • Seetang: Seetang enthält von Natur aus viel Jod
  • Soja: Soja beeinträchtigt die Aufnahme von Levothyroxin, einem Schilddrüsenmedikament 
  • Ingwer: In einer Studie wurde festgestellt, dass die Einnahme von Ingwer zur Linderung einiger Symptome der Hypothyreose beiträgt
  • Jod: Ein Jodmangel ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion. Zusätzliches Jod kann jedoch die Wirkung von Schilddrüsenmedikamenten zunichtemachen

Vitamine und Mineralstoffe, welche die Schilddrüse beeinträchtigen

Zu den Vitaminen und Mineralstoffen, welche die Schilddrüse beeinträchtigen können gehören:

  • Biotin (Vitamin-B7): Megadosen Biotin können manchmal zu falschen Schilddrüsenwerten führen
  • Kalzium: Einige kalziumhaltige Lebens- und Nahrungsergänzungsmittel beeinträchtigen die Aufnahme von Levothyroxin
  • Eisen: Einige Eisentabletten (Eisensulfat) können dabei die Aufnahme von Thyroxin beeinträchtigen
  • Magnesium: Einige Studien deuten darauf hin, dass ein Magnesiummangel mit einer Schilddrüsenunterfunktion in Verbindung gebracht werden kann
  • Selen: Selen ist für die Bildung des aktiveren T3 aus T4 unerlässlich
  • Vitamin-B12: Eine Metaanalyse ergab, dass der Vitamin-B12-Spiegel bei Menschen mit Hypothyreose deutlich niedriger ist als bei gesunden Personen
  • Vitamin-D: Studien kamen zu dem Ergebnis, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit Schilddrüsen-Autoantikörpern und möglicherweise sogar mit Schilddrüsenkrebs korreliert
  • Zink: Studien deuten darauf hin, dass Zink Menschen mit Hypothyreose helfen kann

Verbotene und erlaubte Lebensmittel bei Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) produziert der Körper nicht genügend Schilddrüsenhormone. Was die Ernährung bei Schilddrüsenunterfunktion angeht gilt es folgende Regeln einzuhalten:

  • Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann es von Vorteil sein, auf Gluten, verarbeitete Lebensmittel sowie andere Nahrungsmittel zu verzichten, die das Immunsystem anregen oder Entzündungen entsprechend begünstigen können
  • Im Allgemeinen kann eine Ernährung, die reich an nährstoffreichen Lebensmitteln und arm an entzündungsfördernden Lebensmitteln mit Zuckerzusatz oder stark verarbeiteten Lebensmitteln sowie Frittiertem ist, für viele Menschen mit Hypothyreose hilfreich sein

Die besten Nährstoffe für Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion

Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion sind im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung häufiger von einem Mangel an bestimmten Nährstoffen betroffen. Eine Ergänzung mit bestimmten Vitaminen und Mineralstoffe könnte deshalb die Schilddrüsenfunktion sowie auch die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion verbessern.

Zu den wichtigsten Nährstoffen für Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion zählen: 

Mehr über Nahrungsergänzungsmittel findest du hier

Unverzichtbare Lebensmittel bei Schilddrüsenunterfunktion 

Eine nährstoffreiche Ernährung kann dazu beitragen, das Risiko von Gesundheitsstörungen zu verringern, die mit einer Schilddrüsenunterfunktion einhergehen, wie beispielsweise Herzkrankheiten, Fettleibigkeit und Diabetes Typ 2. 

Eine ballaststoffreiche Ernährung kann dazu beitragen, das Risiko einer Verstopfung zu verringern, die ein häufiges Symptom der Hypothyreose ist. Folgende Lebensmittel sollten deshalb bei einer Schilddrüsenunterfunktion unbedingt in den Speiseplan integriert werden: 

  • Nicht stärkehaltiges Gemüse wie z. B. Artischocken, Zucchini, Spargel, Karotten, Paprika, Spinat oder Pilze
  • Obst wie beispielsweise Beeren, Äpfel, Pfirsiche, Birnen, Trauben, Zitrusfrüchte, Ananas oder auch Bananen
  • Fisch und Schalentiere, Eier sowie Fleisch (Pute oder Huhn)
  • Gesunde Fette wie sie in Olivenöl, Avocados, Avocadoöl oder Vollfettjoghurt vorkommen
  • Glutenfreie Getreidesorten wie brauner Reis, Haferflocken oder Quinoa 
  • Samen, Nüsse und Kerne wie Mandeln, Cashews, Macadamianüsse, Kürbiskerne sowie natürliche Erdnussbutter
  • Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Kidney-Bohnen oder Linsen
  • Milchersatzprodukte wie z. B. Kokosnussmilch, Cashewmilch oder Mandelmilch
  • Gewürze und Kräuter wie Paprika, Safran oder Kurkuma, Basilikum sowie Rosmarin

Goitrogene bei Schilddrüsenunterfunktion

Goitrogene sind Stoffe, die in Kreuzblütlern sowie in Sojaprodukten enthalten sind und können die Produktion von Schilddrüsenhormonen beeinträchtigen. Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion sollten deshalb den Verzehr grosser Mengen von goitrogenen Lebensmitteln vermeiden. Dazu gehören: 

  • Grünkohl
  • Bok Choy
  • Rosenkohl
  • Soja

Alles über Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) findest du hier

Ernährung bei Hashimoto

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion. Viele verschiedene Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis von einer Ernährungsumstellung zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion in mehrfacher Hinsicht profitieren können.

Alles über Hashimoto Ernährung und die Hashimoto Thyreoiditis findest du hier

Sich richtig ernähren mit Schilddrüsenüberfunktion

Werden zu viele Schilddrüsenhormone produziert, spricht man dabei von einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Mit einer bewussten Ernährung kann man diese zwar nicht heilen, jedoch die Symptome besser in den Griff kriegen sowie die Lebensqualität entsprechend verbessern. 

  • Bei einer Schilddrüsenüberfunktion sollte besonders auf eine jodarme Ernährung geachtet werden. Wenig Jod steckt in Lebensmitteln wie z. B. mageres Fleisch, Weissbrot, Tomaten, Reis sowie vielen Obstsorten wie Äpfel und Birnen
  • Verzichtet werden sollte auf jodreiche Lebensmittel wie beispielsweise Jodsalz, Milchprodukte sowie Hühnerfleisch, Meeresfrüchte und Sojaprodukte

Die besten Lebensmittel bei einer Schilddrüsenüberfunktion

Zu den Lebensmitteln die bei einer Schilddrüsenüberfunktion regelmässig auf dem Speiseplan stehen sollten gehören:

  • Marillen
  • Äpfel
  • Weissbrot
  • Rindfleisch
  • Karotten
  • Mandarine 
  • Tomaten
  • Birnen

Wichtige Nahrungsergänzungsmittel bei Schilddrüsenüberfunktion 

Zu den wichtigsten Nahrungsergänzungen im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenüberfunktion gehören:

Alles über Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kannst du hier nachlesen

Wie kann man die Schilddrüsenfunktion unterstützen?

Ein wichtiger Ansatzpunkt zur Verbesserung der Schilddrüsenfunktion ist die Überprüfung der Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel, die wir zu uns nehmen. Für eine gesunde Schilddrüse sind eine ausgewogene Ernährung sowie eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen deshalb entscheidend.

FAQ: Die wichtigsten Fragen zu Ernährungsumstellung zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion 

Können bestimmte Ernährungsweisen bei Schilddrüsenunterfunktion helfen?

Studien zeigen, dass bestimmte Ernährungsmassnahmen für Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion ganz besonders von Nutzen sein können. Dazu gehören u. a.:

  • Eine glutenfreie Ernährung
  • Der Verzicht auf stark verarbeitete, entzündungsfördernde sowie frittierte Lebensmittel wie auch Lebensmittel mit Zuckerzusatz

Im Allgemeinen kann eine Ernährung, die reich an nährstoffreichen Lebensmitteln ist, Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion sehr entgegenkommen.

Welche Getränke sind gut für die Schilddrüse?

Das richtige Getränk kann auch der Schilddrüse auf die Sprünge helfen. Denn neben verschiedenen Nahrungsmitteln für eine aktive Schilddrüse gibt es auch Getränke, die einen positiven Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion haben. Zu diesen gehören z. B. grüne Smoothies aus frischem Obst und Gemüse, eiweisshaltige Drinks in Form von Milch oder Trinkjoghurt sowie verschiedene Teesorten aus Minze, Zitrone oder Fenchel.

Wie kann man die Schilddrüsenfunktion verbessern?

Für die Schilddrüsenfunktion sind eine gesunde Ernährung sowie die optimale Versorgung mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen essentiell. Neben Jod, Eisen und Selen spielen dabei auch B-Vitamine sowie Vitamin-A und Vitamin-D eine entscheidende Rolle bei der Schilddrüsenfunktion.

Fazit

Es gibt viele Ratschläge dazu, welche Lebensmittel man bei einer Schilddrüsenerkrankung essen oder besser meiden sollte und es gibt verschiedene Lebensmittel, Vitamine sowie Mineralstoffe, welche die Schilddrüse in ihrer Funktion beeinträchtigen können. 

Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion sind im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung häufiger von einem Mangel an bestimmten Nährstoffen betroffen. Eine Ergänzung kann sowohl die Schilddrüsenfunktion wie auch Symptome entsprechend verbessern. 

Eine nährstoffreiche Ernährung und Ernährungsumstellung zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion kann dazu beitragen, das Risiko von Gesundheitsstörungen zu verringern, die mit einer Schilddrüsenfunktionsstörung einhergehen sowie Symptome verbessern.