Intro
Demenz ist eine Erkrankung, von welcher allein in Deutschland rund 1.8 Millionen Menschen betroffen sind. Sie wirkt sich auf jeden Menschen anders aus, was es schwierig macht, genau zu wissen, wie und wann sich die Krankheit im Laufe der Zeit verändert. Auf lange Sicht fürt eine Demenzerkrankung zu grossen Herausforderungen, sowohl für Betroffene als auch für Angehörige. In diesem Text nehmen wir die verschiedenen Demenzformen und Demenzstadien genauer unter die Lupe.
Mehr zum Thema Demenz: Tipps für Betroffene und Angehörige findest du hier
Keypoints
- Gemäss WHO (Weltgesundheitsorganisation) wird Demenz in die drei Stadien früh, mittel und spät bzw. leichte, mittelschwer und schwer eingeteilt
- Zu den häufigsten Demenzformen gehören: Alzheimer Demenz, vaskuläre Demenz, Parkinson Demenz, Lewy Körperchen Demenz, frontotemporale Demenz
Welche Demenzstadien gibt es?
- Es gibt viele verschiedene Demenzformen und Demenzstadien, die allesamt progressiv, d. h. fortschreitend verlaufen
- Die Symptome können zunächst relativ mild sein, verschlimmern sich aber im Laufe der Zeit zunehmend
- Demenzsymptome umfassen Probleme mit dem Gedächtnis, dem Denken, dem Problemlösen oder der Sprache und äussern sich dabei oft durch Veränderungen in Emotionen, Wahrnehmung oder Verhalten
- Je weiter die Demenz fortschreitet, desto mehr Unterstützung benötigen Betroffene
- Wie schnell dies geschieht ist dabei sehr individuell
Die 3 Stadien der Demenz nach WHO
- Grundsätzlich lässt sich der Demenzverlauf grob in drei Stadien einteilen: Früh, mittel und spät bzw. leicht, mittelschwer und schwer und beschreiben dabei, wie stark die Symptome eine Person entsprechend beeinträchtigen.
- Die Stadien dienen als Anhaltspunkt dafür, wann bestimmte Behandlungen am besten wirken.
- Die Stadien der Demenz sind nur ein Leitfaden, auch folgt die Demenz nicht bei jedem Betroffenen der gleichen Abfolge.
- Es ist oft auch nicht leicht zu erkennen, wann die Demenz von einem Stadium ins nächste wechselt, denn einige Symptome können auch in abweichender Reihenfolge auftreten oder sich dabei überschneiden.
- Symptome wie Gedächtnisverlust und Sprach- und Denkprobleme bleiben und verschlimmern sich in der Regel mit der Zeit immer mehr.
Demenz-Frühstadium (leichte Demenz)
- Im Frühstadium aller Demenzformen und Stadien ist nur ein kleiner Teil des Gehirns geschädigt
- In diesem Stadium zeigen Betroffene meist nur wenige Symptome, da nur die Fähigkeiten die von dem geschädigten Teil des Gehirns abhängen, betroffen sind. Deshalb auch die Bezeichnung leichte Demenz
- In diesem Stadium macht es zudem unter Umständen gar nicht den Eindruck, dass eine Person dement ist
- Betroffene können in diesem Stadium vergesslicher werden, das Zeitgefühl verlieren oder sich an vertrauten Orten verloren fühlen. In dieser Phase können und sollten Betroffene noch möglichst viel am sozialen Leben teilnehmen
Mittleres Demenz-Stadium
- In diesem Stadium werden die Anzeichen und Symptome zunehmend deutlicher und umfassen dabei u. a. das Vergessen von Namen und kürzlichen Ereignissen
- Auch fühlen sich Betroffene zu Hause verloren, haben Kommunikationsschwierigkeiten oder zeigen Verhaltensänderungen auf und der Bedarf an Hilfe bei der Körperpflege steigt
Demenz-Spätstadium (schwere Demenz)
- In diesem Stadium brauchen Erkrankte eine permanente Rund-um-die-Uhr-Betreuung, da die Auswirkungen der Symptome in der Regel immer gravierender werden
- Betroffene wissen in diesem Stadium nicht mehr, wo sie sich befinden, haben jegliches Zeitgefühl verloren, erkennen geliebte Menschen nicht mehr und werden bettlägerig
- Dazu kommen auch Probleme beim Gehen sowie Verhaltensänderungen, die auch Aggression beinhalten können
Mehr über Demenz Symptome und die 10 Regeln im Umgang mit Dementen findest du hier
Welche Demenzformen gibt es?
Zu den häufigsten Demenzformen gehören:
Demenz Gruppen
Demenzerkrankungen lassen sich, je nachdem welcher Teil des Gehirns betroffen ist, grundsätzlich in zwei Gruppen einteilen:
- Kortikale Demenzen, die aufgrund von Problemen in der Grosshirnrinde, der äusseren Schicht des Gehirns entstehen und dabei eine entscheidende Rolle für Gedächtnis und Sprache spielen
- Subkortikale Demenzen, welche aufgrund von Problemen in den Teilen des Gehirns, die unterhalb der Hirnrinde liegen entstehen. Die Parkinson Demenz zählt zu dieser Demenzgruppe.
Die 4 Phasen der Demenz
Naomi Feil, die Begründerin der Validation, definiert 4 Phasen der Demenz. In jeder dieser Phasen werden dabei andere verbale sowie nonverbale Validationstechniken im Umgang mit Demenzkranken aufgezeigt und erläutert.
Mehr über die 4 Phasen der Demenz kannst du hier nachlesen
Welche Demenzform tritt am häufigsten auf?
- Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Demenzform. Gefolgt von der vaskulären Demenz, der Lewy Körperchen Demenz, der Parkinson Demenz und der frontotemporalen Demenz
- Zwischen 60 % und 80 % der Demenzkranken leiden an Alzheimer, bei der vaskulären Demenz sind es 20-30% und die frontotemporale Demenz macht dabei noch 5-15% aller Demenzfälle aus
Was ist der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?
Demenz ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Oberbegriff, der eine Vielzahl von Symptomen beschreibt, die die Fähigkeit von Betroffenen beeinträchtigen, alltägliche Aktivitäten selbstständig durchzuführen. Alzheimer hingegen ist die häufigste, aber nur eine von vielen unterschiedlichen Formen der Demenz.
Mehr über den Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz findest du hier
Fazit
Grundsätzlich lassen sich Demenzerkrankungen, je nachdem welcher Teil des Gehirns betroffen ist, in zwei Gruppen einteilen: Kortikale und subkortikale Demenzen.
Zu den häufigsten Demenzformen gehören Alzheimer Demenz, vaskuläre Demenz, die Demenz infolge der Parkinson-Krankheit (Parkinson Demenz), Lewy Körperchen Demenz sowie frontotemporale Demenz.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterteilt Demenz grob in drei Demenzstadien: Früh, mittel und spät bzw. leicht, mittelschwer und schwer. Naomi Feil, die Begründerin der Validation, definiert jeweils 4 Phasen der Demenz.