Intro
Creatin ist eine organische Säure, die dazu beiträgt die Zellen im Körper, insbesondere in den Muskelzellen, mit Energie zu versorgen. Es wird vom Körper selbst hergestellt, kommt natürlich in Fleisch sowie Fisch vor und kann ebenso über entsprechende Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.
Welche Funktion hat Creatin und wie ist der Tagesbedarf? Was ist der Unterschied zwischen Creatin und Creatinin und was sagen erhöhte sowie erniedrigte Creatininwerte im Blut aus? Was sind die Symptome eines Creatinmangels und welche Rolle spielt Creatin im Sport? Wo finden wir creatinhaltige Lebensmittel, welche Arten von Creatinpräparaten gibt es und welches sind die besten?
Definition: Was ist Creatin?
Creatin wurde 1832 von Eugène Chevreul als Bestandteil der Fleischbrühe entdeckt. Sein Name leitet sich entsprechend vom griechischen Wort für Fleisch ab.
Es wird aus 3 Aminosäuren gebildet: L-Arginin, Glycin sowie L-Methionin und macht ca. 1 % des Gesamtvolumens unseres Blutes aus.
Etwa die Hälfte der körpereigenen Creatinversorgung stammt aus einer fleischhaltigen Ernährung, die andere Hälfte wird in der Leber und den Nieren produziert und dann zur Verwendung an unsere Herz- und Skelettmuskulatur abgegeben. Geringe Mengen davon finden sich auch in Herz, Gehirn sowie anderen Geweben. Etwa 95 % des Creatins wird dabei in der Skelettmuskulatur des Körpers gespeichert und bei körperlicher Aktivität eingesetzt. 5% davon wird im Gehirn gespeichert.
Funktion und Wirkung
Zwischen 1,5 und 2 % des körpereigenen Creatinspeichers werden täglich von der Leber, den Nieren sowie der Bauchspeicheldrüse für die Verwendung bereitgestellt. Creatin wird durch das Blut transportiert und von den Körperteilen verwendet, die einen hohen Energiebedarf haben, z. B. die Skelettmuskulatur sowie das Gehirn.
Aufgaben
- Transport energiereichen Phosphats in die Muskelzellen
- Förderung des Muskelaufbaus
- Energiebereitstellung im Herzmuskel
- Verbesserung der sportlichen Leistung
- Steigerung der Körpermasse: Creatin selber baut keine Muskeln auf. Die Zunahme der Körpermasse entsteht, weil es die Muskeln veranlasst Wasser zu speichern und ist entsprechend auf eine Wassereinlagerung während der Supplementierung zurückzuführen
- Regeneration nach Verletzungen: Untersuchungen deuten darauf hin, dass creatinhaltige Nahrungsergänzungsmittel dazu beitragen können, Muskelverletzungen vorzubeugen sowie den Regenerationsprozess nach einer Verletzung zu verbessern
- Hilfe bei Muskelkrämpfen: Creatin kann eine antioxidative Wirkung nach einem intensiven Training haben und somit helfen Muskelkrämpfe zu reduzieren
- Behandlung von Muskelerkrankungen: Creatin kann dazu beitragen, die Kraft von Menschen mit Muskelschwäche und Muskelschwund (Muskeldystrophie) zu verbessern
- Behandlung bei Herzerkrankungen
- Hilfe bei Parkinson: In Untersuchungen von Mäusen, die an Parkinson erkrankt sind, konnte Creatin den Verlust von Zellen verhindern, welche typischerweise von dieser Krankheit betroffen sind. Andere Studien kamen hingegen zu dem Schluss, dass es keine stichhaltigen Beweise für dessen Einsatz bei Parkinson am Menschen gibt
- Unterstützung bei Depressionen: Hier sind weitere Studien notwendig, um entsprechend klare Aussagen treffen zu können
- Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten: Eine bereits 2007 veröffentlichte Studie kam zum Schluss, dass eine Creatinergänzung die kognitiven Fähigkeiten älterer Menschen verbessern kann
Creatinin
Creatinin ist ein Abbauprodukt des Creatins. Der Creatinin-Wert dient in der Medizin entsprechend als Laborparameter für die Nierenfunktion. Das Creatinin kann dabei im Blut (Serum/Plasma) oder Urin (24-Stunden-Sammelurin) bestimmt werden.
Creatinin im Blut
Neben der Nierenfunktion bestimmt auch die Muskelmasse wie viel Creatin wir ausscheiden. Deshalb können bei Sportlern wie z.B. Bodybuildern entsprechend andere Creatinnormwerte gelten.
Wann bestimmt man das Creatinin im Blut?
- Nierenerkrankungen
- Diabetes mellitus
- bei Verdacht auf eine Schädigung der Nierenzellen durch Gifte
- Kollagenosen (Bindegewebserkrankungen)
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- bei Verdacht auf Zerfall von roten Blutkörperchen sowie Muskelzellen
Referenzwerte Creatinin
Alter | Creatinin µmol/l (Serum oder Plasma) |
1-30 Tage | 44.2-106.1 |
1 Monat-3 Jahre | 35.36-61.88 |
4-6 Jahre | 44.2-70.72 |
7-9 Jahre | 53.04-79.56 |
10-12 Jahre | 53.04-88.4 |
13-15 Jahre | 53.04-106.08 |
16-18 Jahre | 70.72-123.76 |
18-50 Jahre | m: 74.26-132.6w: 53.04-96.36 |
50+ Jahre | m: 68.0-123.8w: 53.04-96.36 |
Creatinin zu hoch
Das Creatinin im Blut steigt an wenn die Nierenfunktion um mind. 50% eingeschränkt ist.
Ein erhöhtes Creatinin kann ein Anzeichen auf eine chronische Nierenerkrankung oder akutes Nierenversagen aufgrund von allergischen Reaktionen, Gifte, Zerfall roter Blutkörperchen oder Muskelzellen, Plasmozytom (multiples Myelom) oder ein Gefässverschluss der Nieren aufgrund von Thromboembolie der Nierengefässe sein. Eine chronische Niereninsuffizienz entsteht z. B. durch Diabetes mellitus, Glomerulonephritis, Bindegewebserkrankungen, Bluthochdruck sowie zystischen Nierenerkrankungen.
Die längere Einnahme bestimmter Medikamente wie Acetylsalicylsäure (ASS), Antibiotika (Cephalosporine) sowie Schmerz- und Entzündungshemmer Naproxen kann den Creatininwert ebenfalls erhöhen.
Creatinin zu niedrig
Erniedrigte Creatininwerte im Urin kommen bei degenerativen Muskelerkrankungen wie z. B. Muskeldystrophien und Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) vor und finden sich ebenfalls als Nebenbefund bei Untergewicht sowie in der Schwangerschaft.
Creatinin im Urin
Referenzwerte Creatinin im Urin:
Morgenurin | m: 390-2590 mg/l / w: 260-2170 mg/l |
24-Stunden-Sammelurin | m: 1.5-2.5 gr/Tag / w: 10-1.3 gr/Tag |
Creatinin-Clearance
Die Creatinin-Clearance ist für die Beurteilung der Nierenfunktion von grosser Bedeutung. Mit diesem Test kann anhand von Urin- und Blutproben festgestellt werden, wie viel des Abfallprodukts Creatinin von den Nieren entsprechend herausgefiltert wird.
Die Prüfung der Creatinin-Clearance gibt Aufschluss über die Fähigkeit der Nieren unser Blut zu filtern. Wenn sich die Nierenfunktion verschlechtert, sinkt auch entsprechend die Creatinin-Clearance. Die höchste Aussagekraft hat dabei ein Sammelurin über 24 Stunden.
Der Creatinwert im Blut steigt erst bei einer fortgeschrittenen Funktionsstörung der Niere an. Die Creatinin-Clearance hingegen ist sensibler und kann schon leichte Nierenfunktionsstörungen anzeigen.
Creatinin-Clearance Referenzwerte
Alter | Creatinin-Clearance in ml/min x 1.73 m2 Körperoberfläche |
1.-2. Woche | 25-35 |
3. Woche – 2. Monat | 25-55 |
3. Monat-1 Jahr | 35-80 |
1 Jahr-25 Jahre | >90 |
25-49 Jahre | m: 95-140 / w: 70-110 |
50-74 Jahre | m: 70-115 / w: 50-100 |
75+ Jahre | m: 50-80 / w: 35-60 |
Erkrankungen bei erniedrigter Creatinin-Clearance
- Verengung der Nierengefässe
- Glomerulonephritis (Entzündung der Nierenkörperchen)
- Diabetische Nephropathie
- Nephrosklerose
- Tumore
- Nierensteine
- Entzündungen der ableitenden Harnwege
- Diabetes mellitus
Die Creatinin-Clearance kann ebenso in der Schwangerschaft erhöht sein.
Creatin-Kinase
Die Creatin-Kinase (CK) ist ein wichtiges Enzym in unserer Muskulatur und dient demzufolge der Bereitstellung von chemischer Energie für die Muskelarbeit. Ist die Muskulatur geschädigt, kann CK ins Blut übertreten und entsprechend wird eine erhöhte CK-Aktivität im Blut gemessen. Werden Zellen in den Muskeln geschädigt, z. B. durch einen Herzinfarkt oder Sturz, findet sich entsprechend vermehrt davon im Blut.
CK-Typen
CK-MB: in Herzmuskelzellen
CK-MM: in den Muskelzellen des Bewegungsapparates
CK-BB: in den Nervenzellen des Gehirns
Referenzwerte Creatin-Kinase
Alter | CK Wert U/l |
2-4 Tage | <652 |
5 Tage-5 Monate | <295 |
6 Monate-2 Jahre | <229 |
3-5 Jahre | <150 |
6-11 Jahre | m: <248 / w: <124 |
12-17 Jahre | m: <268 / w: <124 |
17+ | m: <171 / w: <145 |
Erkrankungen bei erhöhten CK Werten
- Herzinfarkt
- Herzmuskelentzündung
- koronare Herzkrankheit (KHK)
- Muskeldystrophien (Muskelschwund)
- Verbrennungen sowie Vergiftungen
- Stromunfälle
- Morbus Parkinson
- Infektionen
Die CK kann ebenfalls nach Krafttraining oder extremer Ausdauerleistung, sowie nach Operationen, Geburt oder Stürzen erhöht sein.
Creatinmangel
Ein durchschnittlicher junger Mann mit einem Gewicht von 70 kg. verfügt über einen Creatinspeicher von ca. 120-140 gr. Der Creatinspeicher variiert von Mensch zu Mensch und hängt dabei zum Teil von Faktoren wie Muskelmasse sowie Muskelfasertyp ab.
Krankheiten in Verbindung mit einem Creatinmangel
Ein Creatinmangel wird mit einer ganzen Reihe von Erkrankungen in Verbindung gebracht, u. a:
- chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
- kongestive Herzinsuffizienz
- Diabetes
- Multiple Sklerose (MS)
- Depressionen
- Muskelschwund
- Parkinson
- Fibromyalgie
- Osteoarthritis
Symptome bei Creatinmangel
- Müdigkeit
- Muskelschmerzen
- Muskelschwäche sowie Muskelabbau
- Allgemeine Leistungsschwäche
- verminderte Ausdauer
Das Creatin-Mangel-Syndrom
Das Creatin-Mangel-Syndrom ist eine seltene sowie genetisch bedingte Krankheit, bei der durch einen Defekt in der Biosynthese kein Creatin in die Zellen transportiert werden kann.
Folgen eines Creatin-Mangel-Syndroms
- Lern- und Entwicklungsstörungen
- Spasmen
- Hirndefekte
Creatin und Ernährung
Obwohl Creatin auf natürliche Weise vom Körper gebildet wird, müssen wir unseren Creatinspiegel durch unsere tägliche Ernährung stets aufrechterhalten.
Creatin ist in Lebensmitteln wie z. B. Fleisch, Fisch sowie Meeresfrüchten enthalten. Obst und Gemüse enthalten hingegen kaum natürliches Creatin und Milchprodukte nur moderate Mengen davon. Wurstwaren weisen dabei im Vergleich zu Frischfleisch einen verminderten Creatingehalt auf. Bei Vegetariern kann der Creatingehalt im Körper entsprechend niedriger sein. Zum Thema Vegetarier/Veganer und Creatin kommen wir später noch.
Wie limitiert die Aufnahme durch die Nahrung ist, zeigt dieses eindrückliche Beispiel: Zur Aufnahme von 5 gr. Creatin müssten theoretisch 1.1 kg. Rindfleisch verzehrt werden. Bei einer normalen omnivoren/karnivoren Ernährung nimmt man täglich ca. 1 bis 2 gr. davon zu sich.
Nutrition Fact
Da Creatin temperaturempfindlich ist, geht durch das Braten von Fleisch bei hohen Temperaturen eine gewisse Menge davon durch die Umwandlung in Creatinin verloren.
Creatin–Quellen: Wieviel Creatin enthält …
Lebensmittel | mg. Creatin pro 100 gr. |
Hering | 300 |
Lachs | 300 |
Rindfleisch | 300 |
Schweinefleisch | 300 |
Thunfisch | 300 |
Wild (Hirsch, Reh, Wildschwein) | 1.5 |
Creatinhaltige Nahrungsergänzung: Creatinpräparate
Während Creatin natürlich im Körper vorkommt, handelt es sich bei creatinhaltigen Nahrungsergänzungen nicht um eine natürliche Substanz.
Creatinpräparate sind rezeptfrei in Drogerie- und Lebensmittelgeschäften sowie online erhältlich und besonders bei Sportlern hoch im Kurs. Studien zeigen, dass die Einnahme creatinhaltiger Nahrungsergänzungsmittel für Sportler beim Krafttraining, insbesondere beim Gewichtheben und Radfahren, von Vorteil sein können.
Nutricion Fact
Wann immer möglich, sollten Nährstoffe in 1. Linie aus natürlichen Quellen stammen.
Für wen sind Creatinpräparate geeignet?
Hauptabnehmer für Creatinpräparate sind männliche Athleten die Kraftsportarten wie z. B. Ringkampf oder Bodybuilding betreiben.
Creatin ist kein Doping: Creatinhaltige Nahrungsergänzungsmittel sind von professionellen Sportverbänden sowie dem Internationalen Olympischen Komitee zugelassen.
Wichtig: Unabhängig vom Alter oder Gesundheitszustand sollte vor der Einnahme von Creatinpräparaten immer mit dem behandelnden Arzt Rücksprache gehalten werden.
Die verschiedenen Creatinpräparate
- Creatin Monohydrat: Sie hat die beste Wirksamkeit und ist meist zudem auch die günstigste Variante
- gepuffertes Creatin: Diese Variante ist auch unter dem Namen Kre-Alkalyn bekannt. Ihm sind basische Stoffe wie Natriumcarbonat zugesetzt worden, um die Resistenz gegen die Magensäure dabei zu erhöhen
- Creatin Hydrochlorid
- Creatin Citrat: Hierbei handelt es sich um an Zitronensäure gebundenes Creatin
- flüssiges Creatin: Diese Form ist weniger effektiv als Monohydrat und macht nur Sinn, wenn es mit Wasser oder Saft zu einem Shake gemischt und zeitnah getrunken wird
- Creatin–Magnesium Chelat: Sorgt für eine ähnliche Kraftsteigerung wie Creatin Monohydrat, könnte jedoch für weniger Wassereinlagerungen sorgen und somit im Gewichtsklassenkampf von Bedeutung sein
- Creatin Pyruvat
- Creatin Nitrat: Diese Form ist 10 mal besser in Wasser löslich als Monohydrat
- Creatin Malat: Hier ist das Creatin an Apfelsäure gebunden
Creatinpräparate kaufen: Welches sind die besten Creatinpräparate?
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Preis-Leistungs-Sieger: Gen Pure Creatine Monohydrate
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Bestseller: Bodylab24 Creatine Powder
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Was sagt die Wissenschaft zu Creatinpräparaten?
In Studien wurde beobachtet, dass die Einnahme von Creatinpräparaten bei neurodegenerativen Erkrankungen (Muskeldystrophie, Parkinson und Chorea Huntington), Diabetes, Osteoarthritis, Fibromyalgie, Störungen des Creatinstoffwechsels, bei der geistigen Gesundheit, bei Ischämien des Herzens oder einfach im zunehmenden Alter helfen kann.
Einnahme
Um die Creatinaufnahme zu verbessern, sollten Creatinpräparate jeweils immer zu einer Mahlzeit eingenommen werden. Kohlenhydrate erhöhen den Insulinspiegel und damit ebenfalls die Absorption in den Muskeln.
Die Creatinaufnahme und Verwertung kann durch eine ausreichende Vitamin-C Zufuhr sowie durch Aminosäuren wie Glutamin, BCAA und Taurin zusätzlich gefördert werden.
Creatin Vegetarisch/Vegan
Hauptrisikogruppe für einen Creatinmangel sind Vegetarier und Veganer, da pflanzliche Nahrungsmittel nicht ausreichend davon liefern und die körpereigene Produktion somit evtl. nicht ausreichen kann. Vor allem Sportler, die sich vegan ernähren und aufgrund von verstärkter Muskelarbeit viel Creatin benötigen laufen Gefahr, einen entsprechenden Mangel zu entwickeln.
Nebenwirkungen
Creatin ist eine relativ sichere Nahrungsergänzung, bei der nur entsprechend wenige Nebenwirkungen bekannt sind. Trotzdem sollte der behandelnde Arzt in jedem Fall über die Einnahme von creatinhaltigen Nahrungsergänzungen informiert werden.
Creatin ist eine bioaktive Substanz und sollte deshalb trotzdem mit Vorsicht genossen werden. Menschen mit Nierenerkrankungen sollten entsprechend keines einnehmen, auch bei Diabetikern ist Vorsicht geboten.
Mögliche Nebenwirkungen von Creatinpräparaten
- Magen-Darm-Beschwerden
- Übelkeit
- Muskelkrämpfe
- Durchfall
- Dehydration
- Mundgeruch
- Wassereinlagerungen und eine damit verbundene Gewichtszunahme
Wechselwirkungen
- Creatin beeinflusst den Wasserhaushalt des Körpers. Die Einnahme von Creatin zusammen mit harntreibenden Mitteln kann deshalb zu einer Dehydrierung führen
- Die Kombination von Creatin mit Medikamenten, welche die Nierenfunktion beeinträchtigen, wird nicht empfohlen
- Die Einnahme von Creatin zusammen mit Probenecid, einem Medikament gegen Gicht, kann das Risiko von Nierenschädigungen entsprechend erhöhen
Creatin in Schwangerschaft und Stillzeit
Die Sicherheit von creatinhaltigen Ergänzungsmitteln während der Schwangerschaft sowie Stillzeit wurde nicht nachgewiesen, so dass Schwangeren und Stillenden von der Einnahme von Creatinpräparaten abzuraten ist.
Creatin für Kinder
Eine Creatinsupplementation für Kinder wird nicht empfohlen, da die Auswirkungen auf den körpereigenen Hormonhaushalt nicht ausgeschlossen werden können.
Creatin im Sport und Training
Unsere Muskeln benötigen Energie, welche durch die Spaltung von Adenosintriphosphat (ATP) entsprechend zur Verfügung gestellt wird. Für die Herstellung von ATP wird Creatin benötigt. Es sorgt für schnelle Energieschübe sowie erhöhte Kraft, was die Leistung verbessert, aber kaum Auswirkungen auf die aerobe Ausdauer hat.
Es ist bekannt, dass Profi- und Amateursportler aller Leistungsklassen Creatinpräparate einnehmen mit dem Ziel ihre Trainingseinheiten zu unterstützen und die Regeneration zu verbessern. Besonders bekannt sind diese bei Sportarten wie Kraftsport, Bodybuilding, Leichtathletik, Fußball, Schwimmen, Radfahren sowie Sprinten. Nach Angaben der International Society of Sports Nutrition (ISSN) müssen Hochleistungssportler die intensiv trainieren zwischen 5-10 gr. Creatin pro Tag zu sich nehmen, um ihre Speicher damit aufrechtzuerhalten.
Die Creatineinnahme kann zu einer Gewichtszunahme führen. Auch wenn dies hauptsächlich auf Wasser zurückzuführen ist, kann dies negative Auswirkungen für Sportler haben die bestimmte Gewichtsklassen anstreben.
Muskelaufbau
Creatin ist eine der natürlichen Energiequellen des Körpers und dabei vor allem für die Kontraktion unserer Muskeln wichtig. Zahlreiche Sportler nehmen deshalb Creatinpräparate ein, um ihre Kraft zu steigern und Leistung zu verbessern. Es trägt zur kontinuierlichen Energieversorgung der Muskeln bei, indem es die Produktion in den aktiven Muskeln aufrechterhält.
Creatin in der Sporternährung
Creatin ist das häufigste Supplement, dass in Sportnahrung, einschliesslich Sport-Drinks, enthalten ist. Creatinpräparate sind eine Möglichkeit für Sportler zusätzliches Creatin zu erhalten, ohne dabei ihre Fett- oder Proteinzufuhr zu erhöhen.
Die Theorie: Es ermöglicht es dem Körper mehr Energie zu produzieren. Mit mehr Energie können Sportler entsprechend intensiver trainieren und damit auch mehr leisten.
Vorteile von creatinhaltigen Ergänzungen im Sport
Untersuchungen zeigen, dass die Einnahme von creatinhaltigen Ergänzungen:
- die sportliche Leistung verbessern kann
- die Erholung nach intensiver sportlicher Betätigung unterstützen kann
- zur Vorbeugung und/oder Verringerung der Schwere von Verletzungen beitragen kann
- Sportlern hilft, schwere Trainingsbelastungen besser zu tolerieren
Mehrere Studien zeigen, dass bei den Anwendern von Creatinpräparaten im Sport weniger Krämpfe, Dehydrierung, Muskelverspannungen, Muskelzerrungen, kontaktlose Verletzungen bzw. Trainingsausfälle auftreten als bei Personen, die keine einnehmen.
Creatin vor- oder nach dem Training?
Der beste Zeitpunkt für die Einnahme ist nicht ganz klar definiert, aber es ist wahrscheinlich von Vorteil es zeitnah zum Sport zu einzunehmen.
Creatin und Doping
Von der Welt Anti Doping Agentur werden creatinhaltige-Supplements derzeit nicht als Doping eingestuft.
Mehr zu Geschichte, Wirkung und Gefahren von Doping hier
Creatin und Abnehmen
Creatin führt nicht zu einer direkten Gewichtsabnahme an sich, es trägt jedoch dazu bei, den Muskelaufbau zu beschleunigen. Unser Körper verbrennt aufgrund der Zunahme der Muskelmasse automatisch entsprechend mehr Kalorien. Auf diese Weise kann es indirekt dazu beitragen im Laufe der Zeit Gewicht zu verlieren.
Creatin und Haut
Creatin ist für die Haut nicht nur Energiespeicher, sondern kräftigt auch schlaffes Gewebe. Es spielt eine Rolle bei der Bildung neuer Hautzellen und kann dazu beitragen die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen, was erklären würde warum die Haut durch dessen Einnahme hydratisierter und strahlender erscheint.
Mehr zum Thema Haut hier
Creatinpräparate und Akne
Obwohl einige Verwender von Creatinpräparaten über Pickel klagen, konnte der Mythos Creatin führt zu Pickeln wissenschaftlich nicht bestätigt werden.
Behandlungsmöglichkeiten von Akne hier
Creatin und Haare
In einer Studie konnte nachgewiesen werden, dass Creatin die Ausschüttung von Dihydrotestosteron (DHT) erhöht. DHT entsteht durch den Abbau von Testosteron. Ist dieser Wert erhöht, kommt es zu einer Entzündung der Haarfollikel. Die Haarwurzeln werden geschädigt, Haare werden kraftlos und können dabei frühzeitig ausfallen.
Facts
- Creatin wird im Körper zur Energiegewinnung genutzt, in der Leber hergestellt und in den Muskeln vorgefunden
- Es kann bis zu 28 Tage gehen bevor Energieeffekte durch eine creatinhaltige Supplementierung spürbar werden
- Athleten verwenden Creatin zur Unterstützung eines intensiven Trainings
- Die Wirkung von Creatin wird bei einer Reihe von Krankheitsbildern wie z. B. Parkinson sowie Depressionen untersucht
- Da Creatin den Muskelaufbau unterstützt, kann es für Menschen mit Muskeldystrophien von Nutzen sein
- Es gibt einige Hinweise darauf, dass Creatin die Gedächtnisleistung erhöhen kann
- Das gebräuchlichste creatinhaltige Supplement ist Creatinmonohydrat, ein Nahrungsergänzungsmittel, dass die Muskelleistung bei kurzzeitigen und hochintensiven Widerstandsübungen steigert
Fazit
Creatin wurde 1832 von Eugène Chevreul als Bestandteil der Fleischbrühe entdeckt, sein Name leitet sich entsprechend vom griechischen Wort für Fleisch ab.
Creatinin ist ein Abbauprodukt des Creatins. Der Creatininwert kann im Blut sowie auch im Urin bestimmt werden und dient in der Medizin als Laborparameter für die Nierenfunktion. Mit der Creatinin-Clearance kann anhand von Urin- sowie Blutproben festgestellt werden, wie viel des Abfallprodukts Creatinin von den Nieren herausgefiltert wird. Die Creatin-Kinase (CK) ist ein wichtiges Enzym in unserer Muskulatur und dient somit der Bereitstellung von chemischer Energie für die Muskelarbeit.
Der Creatinspeicher variiert von Mensch zu Mensch und hängt dabei zum Teil von Faktoren wie Muskelmasse und Muskelfasertyp ab.
Creatin ist in Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch sowie Meeresfrüchten enthalten. Obst und Gemüse hingegen enthalten kaum natürliches Creatin und Milchprodukte nur moderate Mengen davon.
Hauptabnehmer für Creatinpräparate sind männliche Athleten, die Kraftsportarten wie z. B. Ringkampf oder Bodybuilding betreiben.
Creatin ist kein Doping. Es ist das häufigste Supplement, dass in Sportnahrung, einschliesslich Sport-Drinks, enthalten ist.
Hauptrisikogruppe für einen Creatinmangel sind Vegetarier und Veganer, da pflanzliche Nahrungsmittel nicht ausreichend davon liefern und die körpereigene Produktion evtl. nicht ausreichen kann.